TaskCards statt Padlet oder Trello?
Es gibt eine ganze Reihe von “Kanban-Board”-Tools. Über zwei der bekanntesten habe ich vor drei Jahren schon mal geblogged. Seit ein paar Tagen gibt es einen neuen Spieler auf dem Feld: TaskCards, erreichbar unter https://taskcards.de
Der große Unterschied zu anderen Produkten ist die Tatsache, dass TaskCards vom deutschen Unternehmen d:sign systems entwickelt und nur auf deutschen Server gehostet wird. Gleich auf dem Startbildschirm der aktuellen Beta-Version erscheint die Aussage
Die Server für die Plattform stehen ausschließlich in Deutschland.
Die Plattform erfasst nur für den Betrieb unbedingt notwendige Informationen.
TaskCards ist zu 100% konform zur DSGVO.
Das klingt für den Bildungsbereich natürlich erst einmal sehr gut. Wie sieht es mit der Funktionalität im Vergleich zu beispielsweise Padlet oder Trello aus? Nach dem Anmelden erscheint zuerst eine Liste der für mich vorhandenen Pinnwände (die Entwickler bei TaskCards nutzen konsequent die Schreibweise mit dem Doppel-N).
Danach erscheint die zu Beginn des Blogposts gezeigte Ansicht der Pinnwand. Da es sich hier noch um eine Beta-Version handelt, ist die Funktionalität noch eingeschränkt. Diese Darstellung im Deign eines Kanban-Boards in Spaltenlisten mit Karten ist aktuell die einzige unterstützte Darstellung, also noch kein Vergleich mit Padlet.
Karten erstellen
Will ich eine neue Karte erzeugen, klicke ich auf das Pluszeichen.
Derzeit gibt es die Möglichkeit, einen neuen Karteneintrag zu erstellen, eine Kontaktdaten-Karte zu erzeugen oder eine Videokonferenz-Karte aufzunehmen. Das ist eine interessante Funktion, denn damit kann ohne weitere Software innerhalb der Karte direkt jeweils ein Videokonferenz-Raum gestartet werden, der über eine Kooperation mit sichere-videokonferenz.de angeboten wird. Die Kontaktkarte ist im Prinzip ein Formular mit Beschriftung in der Karte, über das dann eine eMail an die Autorin der Pinnwand geht. Das am meisten genutzte Format im derzeitigen Umfang wird daher die “normale” Karte sein, die folgende Angaben enthalten kann.
Weitere Karten existieren derzeit noch nicht. Für die Zusammenstellung von Material für Schüler:innen sollte das aber ausreichen.
Elemente und Listen bewegen
Ist meine Pinnwand fertig, kann ich bei Bedarf noch Elemente umorganisieren, allerdings nicht durch Drag&Drop, wie beispielsweise bei Trello, sondern über eine Kontextmenü-Auswahl und der Option, eine Karte nach unten oder oben und eine Spaltenliste nach links oder rechts zu verschieben. Hier zeigt sich der frühe Entwicklungsstand der Software, auch Tastenkombinationen zum Organisieren werden noch nicht unterstützt.
Rechts oben neben den Schaltfächen zum Vergrößern/Verkleinern und Link teilen befindet sich ebenfalls ein Kontextmenü mit den folgenden Funktionen:
Was fehlt noch
Während das Tool bereits für die schnelle Bereitstellung von Informationen für Schüler:innen geeignet erscheint, fehlen in einer Beta-Version wie üblich noch einige Funktionalitäten, die ich als essenziell erachte. Zuerst einmal gibt es derzeit noch keine Möglichkeit, die erstellten Karten zu exportieren oder Daten für Karten zu importieren. Derzeit ist also alles Tipparbeit, selbst wenn es die Informationen schon gibt. Damit logisch verbunden ist eine API, auch diese ist nicht vorhanden und es gibt auch keine Informationen, ob eine API geplant ist oder nicht. Wer wissen möchte, warum ich darauf so großen Wert lege, kann dies hier und hier nachlesen.
Für Endanwender deutlicher bemerkbar (wenn auch nicht für die Nutzer:innen von Padlet, wo dies auch in einer “fertigen” Software nicht der Fall ist) ist die vollständige Abwesenheit jeglicher Form von Suche. Etwas, was beispielsweise Padlet als Arbeitsplattform zum Aufbewahren von Informationen für mich völlig unbrauchbar macht.
Beta-Tester:in werden
Falls jemand Interesse daran hat, eine während der Beta-Phase kostenlose Lizenz zu beantragen, einfach auf die nachfolgende Abbildung klicken. Oder auf den direkten Link hier.
Fazit
Insgesamt eine interessante Entwicklung, vor allem unter dem Aspekt der Datensparsamkeit und der DSGVO-Konformität. Ich hätte mir zwar eine detailliertere Datenschutzerklärung gewünscht, aber das kommt vielleicht noch. Um das Produkt vielseitiger einsetzbar zu machen, wäre es wichtig, neben der Standard-Darstellung in Listen und Karten auch eine Möglichkeit der freien Anordnung oder eine Zeitstrahl-Variante zu haben und vielleicht noch den einen oder anderen Kartentyp (Bilder und Video-Links funktionieren ja jetzt bereits, allerdings kann ich pro Karte nur jeweils einen Link eintragen. Was ich mir auch wünschen würde, wäre die Möglichkeit eines Kurzlinks/Debiles direkt auf eine Karte. Ich bin gespannt, wie die Zukunft von TaskCards aussieht.