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Zollkiesel statt Meilensteine
Digitaler Zettelkasten eines chronisch Neugierigen

Ein Blog sollte man immer dabei haben
25.05.2025
Anzahl Worte: 717

Ein Blog sollte man immer dabei haben

Seit Mai laufen die “Blogwochen”, die drei Blogger ausgerufen haben, da ihre Blogs alle Jubiläen feiern können. Die Aktion läuft bis Oktober und im verlinkten Blogpost findet sich die Liste der Themen. Ich werde nicht zu allen Themen schreiben, aber den einen oder anderen Beitrag werde ich wahrscheinlich hier veröffentlichen.

Mein Blog ist zwar auch schon über 15 Jahre alt, aber während Robert beispielsweise über 3.400 Beiträge geschrieben hat, schaffe ich nicht ganz ein Zehntel seit 2008 (da gibt es noch viele andere Interessen 😉). Dennoch stimme ich dem Themenvorschlag zu: ein Blog sollte jemand immer dabei haben, nicht nur ein Handtuch. 😆

Und warum jetzt?

Teilen macht Freude und spart Arbeit

Mein Blog ist auch eine “Arbeitsvermeidungsmaschine”. Mehr Freizeit oder Zeit für andere Dinge ist doch schon mal ein guter Grund, ein Blog immer dabei zu haben. Wenn ich einen Blogpost schreibe, dann muss ich bei Fragen zu diesem Thema nur noch einen Link weitergeben (oder selbst lesen, denn meine Blogposts sind auch immer Notizen an mich selbst in der Zukunft). Keine fünf Mails oder Messengernachrichten an fünf Leute. Einmal einen Blogpost schreiben und später nur noch teilen.

Blogs sind Teil der Online-Gemeinschaft

Bereits 2012 hat Scott Hanselman geschrieben: "Dein Blog ist der Antrieb der Gemeinschaft".

Not a secret society or old boy’s network, not a select few or someone knighted by The Queen. It’s the nameless, faceless web search result that makes community work.
– Scott Hanselman

Die sogenannte Blogosphäre war nie außer Mode, andere Hypes haben in den Zeiten nur lauter “Hier, hier, hier!” geschrien. Es ist schön zu sehen, dass sich mit dem Bewusstsein, dass die kommerziellen Plattformen mehr Schaden anrichten als Gutes für Gemeinschaften tun, auch die Blogs wieder in das breitere Bewusstsein schieben.

Blogs sind Ideenspeicher

Nicht alle Blogposts sind veröffentlicht. Ich habe einige Entwürfe herum liegen, die irgendwann mal ein Blogpost werden. Da kann ich die Texte auch gleich im Blog speichern und einfach als Entwurf kennzeichnen. Auch wenn ich später beschließe, dass auch diesem einen Text kein Blogpost wird, finde ich ihn zumindest wieder, weil es da liegt, wo ich suchen würde. 😉

Immer dabei und doch verteilt

Ich kann das Thema “Ein Blog sollte man immer dabei haben” auch so auffassen, dass ich von mehr als einem Gerät darauf zugreifen kann. Das geht entweder über ein webbasiertes Interface oder aber über eine verteilte Versionsverwaltung. Mein Blog “lebt” in einem privaten Repository auf meinem Server und damit kann ich von all meinen Geräten darauf zugreifen und haben gleichzeitig eine Versionsverwaltung dabei.

Ein Blog ist Teilhabe und Souveränität

Wie Stefan Pfeifer kürzlich schrieb: “Bloggen sollte ein eigenes Schulfach sein”. Ja, das mit dem zusätzlichen Schulfach überlesen wir jetzt mal, aber ein eigenes Blog ab der Sekundarstufe II behandelt so viele Themen in der Praxis, dass es durchaus wünschenswert ist. Ich empfehle jeder Schülerin und jedem Schüler, sich einen eigenen Platz im Web zu schaffen (natürlich lässt sich dann von da aus auch auf andere Plattformen verlinken oder von denen zurück auf den eigenen Auftritt). Inhalte auf kommerziellen Plattformen können jederzeit verschwinden, vom Algorithmus in den digitalen Orkus gedrängt werden. Ein Ort für eigene Gedanken (niemand muss Kommentare zulassen, ein großer Vorteil gegenüber den großen Plattformen) und zum Experimentieren.

Ein Blog als “Notiz an mich” und digitales Sammelalbum

Nirgendwo steht, dass ein Blog als Textwüste existieren muss. Keiner schreibt eine Maximallänge vor (für alle, die gerne long reads schreiben: “Vom Winde verweht” hat etwas über 418.000 Worte im englischen Original 😎), niemand einen Medientyp. Fotos, Screenshots, Gedanken, kurze Ideen, lange Essays, Musik und eigene videos, niemand bestimmt Aussehen und Inhalte eines Blogs. Es gibt viele Blogs, die sich gar nicht an ein bestimmtes Publikum richten, sondern wirklich nur ein digitales Tagebuch sind, andere sind durchgestylte Werbeinstrumente, wieder andere Unterstützung und Teilnahme an einer Online-Community. Aber allen gemeinsam ist, dass ihre Betreiber:innen sie “immer dabeihaben”, wenn es etwas festzuhalten gibt.


Kommentare

Kommentar 2025-05-25

Ein interessanter Ansatz, dass jede:r Schüler:in ein eigenes Blog haben sollte. Könnte man weiterdenken. Ein Platz für meine Onine-Notizen, als Ideen- und Wissensspeicher. Vielleicht nicht mal offen zugänglich - oder nur die Artikel, die ich wirklich öffentlich sehen will. Von diesem Platz ausgehend, kann ich dann später einmal Kommentare zulassen, mich mit dem Fediverse verbinden etc.
Ein Blog, dass mit mir mitwächst.

Tags: blogging

Lizenz für diesen Post CC-BY-SA 4.0


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